Hummus



Was tut man, wenn zu seinem Geburtstag ein unheimlich lieber Überraschungs-Übernachtungsgast kommt, welcher aber der einzige Veganer in der Runde ist und man nicht einmal für das eigene Frühstück besonders gut vorgesorgt hat? Im ersten Moment natürlich riesig freuen, dass dieser von weit hergereiste Gast da ist. Und im zweiten Moment Sorgen machen, dass er nicht genug zu essen bekommt.

Zum Einkaufen war es zu spät und am nächsten Morgen war Sonntag. Ich habe immer Eier, Zucker, Mehl und Milch im Haus. Daraus kann man tolle Dinge zaubern. Auch Cornflakes und Müsli sind vorhanden, genauso wie irgendetwas an Aufschnitt und Brot. Nur wirklich viel tolles Veganes, was bestenfalls nicht nur süß ist, das war zumindest an diesem Abend nicht zu finden. Die ganze Zeit über habe ich immer wieder überlegt, was ich wohl zum Frühstück kredenzen könnte.

Am Sonntag Morgen wurde ich früher wach als alle anderen Schlafenden um mich herum und bemühte halb verschlafen das Internet. Doch weder hatte ich einen Milchersatz im Haus, mit dem man Pancakes hätte machen können, noch hatte ich Bananen, die in vielen anderen Rezepten vorkamen. Ich war ratlos.

Doch dann fiel mir ein, dass ich vor nicht allzu langer Zeit eine Dose Kichererbsen gekauft hatte, weil ich unbedingt einmal Hummus ausprobieren wollte. Bisher war ich nur noch nicht dazu gekommen. Also schnell nach Rezepten gesucht, die besten Zutaten ausgewählt und ab in die Küche zum Ausprobieren. Mit Esslöffeln und Teelöffeln habe ich mich dann an eine Gewürzmischung herangefunden, die ich wirklich lecker fand. Und so wurde zum Frühstück der Rest der Meterbrote aufgebacken und dieses Hummus serviert. Ich hoffe, dass es meinem Überraschungs-Übernachtungsgast geschmeckt hat. Ich fand es jedenfalls sehr lecker und habe es im Laufe des Tages fast ganz aufgenascht. Und ich war heilfroh, dass ich einen würzigen veganen Aufstrich auf den Tisch bringen konnte.


ZUTATEN:
1 Dose Kichererbsen
2 EL Tahin
1/2 Knoblauchzehe
2 EL Zitronensaft
2 EL Kreuzkümmel (Cumin)
1 EL Currypulver
1 TL Paprikapulver
1/2 TL Chiliflocken
5 Umdrehungen frisch gemahlenes Salz
4 EL neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
nach Belieben frische Petersilie


ZUBEREITUNG:
Die Kichererbsen abtropfen lassen, die Flüssigkeit auffangen und die Erbsen in einen Mixer geben. Tahin (das ist eine Sesampaste, die ihr am besten in einem arabischen Supermarkt bekommt), und alle anderen Zutaten mit hineingeben und so lange mixen, bis eine Paste entstanden ist.

Ist einem die Konsistenz zu fest, kann man vorsichtig etwas der aufgefangenen Kichererbsenflüssigkeit hinzugeben, bis die gewünschte Cremigkeit erreicht ist.

Mit Salz, Zitronensaft und Kreuzkümmel abschmecken. Mit reichlich frisch gehackter Petersilie abschmecken. Eignet sich als Brotaufstrich oder als Dip für Fladenbrot oder Gemüsesticks.

Übrigens: Kreuzkümmel und der in unserer Küche häufig verwendete Kümmel sind nicht miteinander verwandt. Beide Sorten unterscheiden sich sehr stark im Geschmack. Ich persönlich mag normalen Kümmel nicht besonders gern, Kreuzkümmel hingegen finde ich sehr lecker. Ich benutze ihn z.B. gern für Gyros oder vegetarische Couscous-Bratlinge. Er gibt diesen Gerichten eine kräftige unverwechselbare Würze.

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