Crème brûlée



Crème brûlée gehört für mich zu den Königinnen der Nachspeisen. Warum das so ist, weiß ich gar nicht genau. Diese Nachspeise wird von einem kleinen Mythos umwoben. Sie gilt als schwierig zu händeln und man verspeist sie nicht oft.

An einem Silvesterabend wussten mein Lieblingsmensch und ich nicht recht, was wir anstellen wollten. Wir entschieden, dass wir zu zweit ausgiebig dinieren würden. Wir planten sieben Gänge und zum Dessert sollte es die Crème brûlée geben. Wir hatten sie nur noch nie zuvor gemacht. Es gab einen Probelauf. Der gelang ganz gut. Dann am Silvesterabend wurde es wieder eher mittelgut. Und bei den Malen danach war der Erfolg durchwachsen.

Nun habe ich mich nochmals belesen, ausprobiert, an den Stellschrauben der Zutaten gedreht und endlich das für mich perfekte Rezept für Crème brûlée gefunden. Der Geschmack ist toll, die Konsistenz genau richtig und sie läuft nicht Gefahr, im Ofen zu verbrennen. Außerdem entfällt das Erhitzen im Wasserbad. Ihr könnt euch also entspannt zurücklehnen, eine Folge eurer Lieblingsserie schauen und einfach warten, bis dieses leckere Dessert fertig wird.

Die Crème lässt sich super vorbereiten und eignet sich somit hervorragend als Weihnachtsdessert. Lediglich die Zuckerkruste sollte kurz vor dem Servieren hergestellt werden, aber auch dies kann zu einem spannenden Moment für die Gäste führen, wenn man dies vor ihren Augen macht.


ZUTATEN:
3 Eigelb
270 ml Sahne, 35% Fettgehalt
40 g brauner Zucker
1 Vanilleschote
n.B. Abrieb 1/2 Zitrone
etwa 4 TL weißer Zucker zum Karamellisieren


ZUBEREITUNG:
Eigelb und Sahne in einer Schüssel mit dem Schneebesen gut verrühren. Dann erst den braunen Zucker hinzugeben und so lange rühren, bis dieser sich einigermaßen gelöst hat.

Die Vanilleschote der Länge nach einschneiden, mit der stumpfen Seite des Messers das Mark herauskratzen und ebenfalls zu der Ei-Sahne-Mischung geben. Wer mag, kann noch die Schale einer halben Bio-Zitrone abreiben, hinzufügen und anschließend alles noch einmal gut durchrühren. Die ausgekratzte Vanilleschote im Ganzen mit in die Schüssel geben.

Die Mischung sollte nun mindestens eine Stunde, gern aber auch über Nacht, kalt stehen.

Die Vanilleschote herausfischen und alles noch einmal vorsichtig umrühren, sodass sich die Vanillekrümel gut verteilen, aber möglichst keine Blasen entstehen.

Die Flüssigkeit in trockene, ofenfeste Schälchen füllen. Es sollte kein Wasser mehr darin sein, da es sonst passieren kann, dass die Crème ausflockt. Bei mir reicht die Menge für etwa 4 Schälchen.

Den Backofen auf 120°C Ober-und Unterhitze vorheizen und die gefüllten Schälchen in eine Fettpfanne oder eine größere Auflaufform stellen. Die Fettpfanne oder Auflaufform mit heißem Wasser befüllen, sodass die kleinen Förmchen zu etwa 2/3 im Wasser stehen.

Das Ganze vorsichtig in den Ofen schieben. Auch hier gut aufpassen, dass kein Wasser in die kleinen Förmchen gelangt, da es passieren kann, dass es zum Ausflocken kommt.

Die Crème nun etwa 60-90 Minuten stocken lassen. Dabei sollte die Oberfläche nicht braun werden. Sollte dies doch passieren, schaltet die Temperatur etwas herunter. Ich benutze etwas höhere Förmchen, die etwa so voll wie Muffinförmchen sind. Diese sind bei mir nach 90 Minuten perfekt.

Es gibt aber auch Förmchen, die haben einen größeren Durchmesser, sind dafür aber flacher. Etwa so wie kleine Tarte-Förmchen. Diese können auch schon nach 60 Minuten den richtigen Punkt erreicht haben.

Ich prüfe das meist, indem ich die Förmchen ganz vorsichtig anstupse. Bewegt sich die Flüssigkeit immer noch so, wie Wasser, dann braucht die Crème noch ein wenig. Wabbelt sie dagegen schon ein bisschen wie Pudding hin und her, dann kann sie schon aus dem Ofen genommen werden. Auch, wenn sie jetzt noch recht flüssig erscheint, hat sie nach dem Abkühlen eine festere Konsistenz.

Die Crème mit Frischhaltefolie abdecken und für einige Stunden in den Kühlschrank geben. Das geht auch über Nacht.

Soll die Crème serviert werden, jeweils etwas Zucker (die genaue Menge hängt von der Oberfläche eurer Förmchen ab) darauf streuen. Brauner Zucker eignet sich nicht, da er viel schneller verbrennt als weißer. Mit einem geeigneten Brenner den Zucker vorsichtig und gleichmäßig karamellisieren. Dabei aufpassen, dass der Zucker nicht zu dunkel wird, da er sonst bitter schmeckt. Sofort servieren, denn die Zuckerschicht zieht Flüssigkeit an und würde sich nach einiger Zeit wieder auflösen.

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